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Station 6: Das Drachenried verwandelt sich in einen riesigen Gemüsegarten

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Situationsplan

Die sogenannte «Anbauschlacht» nach dem Plan Wahlen wurde auch auf dem Drachenried umgesetzt. Trotz erfolgreicher Melioration war dieses Vorhaben anspruchsvoller als gedacht und forderte die Arbeiter einmal mehr heraus.

Nach der anspruchsvollen Pflügarbeit wurde buchstäblich weiter hart geackert und man startete auf dem frisch umgebrochenen Boden mit der Saat. Das Stadtzürcherische Pflanzenwerk baute auf dem Ried während fünf Jahren neben verschiedenen Gemüsesorten auch Kartoffeln und Getreide an. Der Boden erforderte auch hier mehr Aufwand im Vergleich zu anderen Böden. So benötige man auf dem mageren Meliorationsland bis zu 50 % mehr Saatgut und auch ausreichend Dünger, der zu Kriegszeiten rar und teuer war.

In den Sommermonaten arbeiteten zur Spitzenzeit 60 bis 65 Arbeitskräfte auf dem Drachenried. Waren es zu Beginn vor allem Personen aus Zürich, bestand die Arbeiterschaft 1946 grösstenteils aus Einheimischen. Unter den Arbeitskräften waren auch Frauen tatkräftig im Einsatz, da ihre Männer zu dieser Zeit militärischen Aktivdienst absolvieren mussten.

Gemäss Kulturchef Walter Spörri, damaliger Leiter des Stadtzürcherischen Pflanzenwerks, verflüchtigte sich im Laufe der Jahre der anfängliche Argwohn gegen die «Zürcher». Dank steigender Ernteerträge auf dem Drachenried verbesserte sich das Verhältnis zwischen Einheimischen und den Personen aus Zürich.

Das Stadtzürcherische Pflanzenwerk zog sich nach Ablauf der Pacht von der Bewirtschaftung des Drachenrieds zurück. 1946/1947 erfolgte eine Güterzusammenlegung der Landflächen. Die Bauern waren erfreut, statt Streuland nun ertragreiches Kulturland zu übernehmen. In mehreren Sitzungen mit der Flurgenossenschaft einigte man sich darauf, das Ried künftig als Dauerwiesen auszuarbeiten. Noch heute wird das Drachenried von ca. 60 Landwirten aus Ennetmoos, Stans und Oberdorf bewirtschaftet. Als Flurgenossenschaft Melioration Drachenried setzen sie sich für gemeinsame Anliegen wie Strassenunterhalt, Bachunterhalt und Hochwasserschutz ein.


Link zu weiteren Informationen

Schweizer Filmwochenschau vom 16.5.1941: Anbauschlacht nach Plan von Traugott Wahlen
Friedrich Traugott Wahlen - Trailer zum Film


Weitere Fotos

Ein Rapsfeld gedeiht auf dem Drachenried
Ein Rapsfeld gedeiht auf dem Drachenried

 

Die erste Ernte fiel noch mager aus. Zwischen den Ären wuchs noch viel Schilf
Die erste Ernte fiel noch mager aus. Zwischen den Ären wuchs noch viel Schilf

 

Frauen aus Ennetmoos bei ihrer Arbeit im Erbsenfeld
Frauen aus Ennetmoos bei ihrer Arbeit im Erbsenfeld

 

Die Ernte wurde durch den Gemüsebauverein der Stadt Zürich und VOLG verkauft
Die Ernte wurde durch den Gemüsebauverein der Stadt Zürich und VOLG verkauft

 

Zu Puppen aufgestellte Garben werden eingesammelt (1946)
Zu Puppen aufgestellte Garben werden eingesammelt (1946)

 

Die schwersten Fuhren hatten ein Gewicht von bis zu 4'000 kg
Die schwersten Fuhren hatten ein Gewicht von bis zu 4'000 kg

 

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Kartoffelernte

 

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Die Kartoffeln wurden auf der noch nicht asphaltierten Strasse zum Bahnhof transportiert

 

Getreidescheune
Um Lücken in der Frühjahrsgemüseversorgung zu decken, lagerte man Gemüse im Durisol-Gemüsekeller beim Riedmatthof. Die «Züri-Hütte» brannte 1961 nieder

 

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Die Mitarbeitenden des Pflanzenwerks wohnten in frisch erstellten Baracken mit Kantine links vom Riedmatthof

 

Blick auf den Riedmatthof mit der Getreidescheune und den Baracken
Blick auf den Riedmatthof mit der Getreidescheune und den Baracken

 

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Das Drachenried – ein riesiger Gemüsegarten

 

Das Getreide ist bald reif für die Ernte
Das Getreide ist bald reif für die Ernte

 

Getreideernte
Getreideernte

 

Getreideernte
Getreideernte

 

Dr. H. Schildkencht – Kulturingenieur aus Hergiswil – war für die Melioration des Drachenrieds verantwortlich
Dr. H. Schildknecht – Kulturingenieur aus Hergiswil – war für die Melioration des Drachenrieds verantwortlich

 

Hofdünger war rar. So musste auf teuren Kunstdünger zurückgegriffen werden
Hofdünger war rar. So musste auf teuren Kunstdünger zurückgegriffen werden

 

 

 

Mit Hilfe von Ochsen wurden die Felder quergehackt
Mit Hilfe von Ochsen wurden die Felder quergehackt

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Dokumente

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Welche Gemüse wurden auf dem Drachenried angebaut? (Auszug Bericht 1947) (PDF, 458.04 kB) Download 0 Welche Gem&uuml;se wurden auf dem Drachenried angebaut? (Auszug Bericht 1947)
Wie erfolgreich war die Anbauschlacht? (PDF, 128.87 kB) Download 1 Wie erfolgreich war die Anbauschlacht?
Schlussbericht über das Stadtzüricherische Pflanzenwerk von Walter Spörri (1947) (PDF, 28.85 MB) Download 2 Schlussbericht &uuml;ber das Stadtz&uuml;richerische Pflanzenwerk von Walter Sp&ouml;rri (1947)
Quellennachweise Texte und Fotos (PDF, 215.56 kB) Download 3 Quellennachweise Texte und Fotos